Was Bisher geschah Teil 1: Die Entscheidung

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Nach 13 Jahren in München und der Familiengründung hatte die Stadt ihren Reiz für uns verloren. Also fragten wir uns, was wir wirklich wollen.

München ist eine wunderschöne Stadt. Wenn man Single ist. Für Familien, insbesondere mit mehr als einem Kind, wird die Stadt aber leider echt zu einer Herausforderung.

Lange Wege, teure Kitas und wenige, oft ausgefallene Fahrstühle sind nur ein Aspekt. Gleichzeitig verschieben sich mit Kindern aber auch die Interessen und Möglichkeiten, so dass man die wirklich tollen Angebote der Stadt nicht mehr oder zu selten nutzen kann. Und die Berge, nunja dafür sind wir nicht die Menschen.

Wir kamen also an den Punkt, wo wir uns fragten, was wir eigentlich für uns und unsere Kinder wollen. Wir waren uns einig, dass München das nicht ist und kamen schnell dahinter, dass es uns eigentlich ans Wasser zieht.

Doch wohin geht man in Deutschland, wenn man das Wasser mag? In den Norden! Wir haben also eine Shortlist von Städten erstellt, die wir interessant finden. Ganz oben standen Rostock und Kiel. Der nächste Schritt war, die Städte mal auszuprobieren. Unser erster Trip brachte uns für eine Woche nach Kiel und es war quasi Liebe auf den ersten Blick. Wenn man bei mittelmäßigen Wetter im April die Füße in die eiskalte Ostsee steckt und alle dabei glücklich sind, dann ist man Zuhause. Außerdem hat Kiel noch eine Innenstadt, eine Kiellinie und Seehunde. Was will man mehr?

Also strichen wir die weiteren Optionen und gingen in Phase 2 über, das Umfeld vorbereiten. Der wahrscheinlich unwägbarste Schritt war der Arbeitgeber. Doch wie es der Zufall so wollte, rannte ich dort quasi offene Türen ein. Weil der Arbeitsmarkt in München im IT-Sektor recht schwierig für die Unternehmen ist, gab es schon länger die Überlegung in einer kleineren Universitätsstadt einen Standort zu eröffnen. Kiel wäre wohl nicht die erste Wahl geworden, wenn ich es nicht vorgeschlagen hätte, aber es gab auch abgesehen von der Entfernung keinen trifftigen Grund dagegen. Also hatte ich die Unterstützung meines Arbeitgebers und das fühlte sich absolut gut an.

Die Freunde waren zwiegespalten. Einige freuten sich für uns, andere trauerten uns schon nach, während wir noch da waren. Aber im Rückblick gab es keine Brüche, man sieht sich jetzt halt seltener aber dafür umso intensiver. Und sein wir mal ehrlich: Solange man quasi nebenan wohnt und sich ständig sehen könnte, …

So trafen wir also die Entscheidung nach Kiel zu gehen. Wie sich später herausstellen wird, kommt es etwas anders, aber noch besser. :-)