Das dezentrale Soziale Netzwerk Mastodon geistert bereits seit einiger Zeit in meinen Kanälen herum. Nun habe ich mich aufgerafft, den neuen heissen Scheiss auszuprobieren. Und ich muss sagen, dass ich begeistert bin.
Die Initiative wurde von Eugen Rochko 2016 gestartet, von da ist es wirklich weit gekommen. Mastodon hat IMHO das Zeug, eine echte Twitter-Alternative zu werden, zumindest abseits von Presse-Bots und Politikern. :-)
Die Benutzeroberfläche ist sehr aufgeräumt, könnte allerdings etwas mehr responsive sein. So verwende ich meinen Browser im Allgemeinen auf einem Bildschirm im Portrait-Modus, was aber dazu führt, dass ich häufig horizontal scrollen muss. Aber das ist schon Jammern auf sehr, sehr hohem Niveau. Es gibt wirklich brauchbare Mobile Clients wie Tusky für Android, der auch im F-Droid-Store angeboten wird.
Aus Sicherheitsaspekten ist die 2-Faktor-Authentifizierung durch die Integration von OTP-Tokens hervorzuheben. Auch sind die Voreinstellungen sehr restriktiv gehalten. Ein DSGVO-Musterwesen, dieses Mastodon.
Twitter habe ich über den Integrationsdienst moa bidirektional angebunden. Das funktioniert richtig gut, wenn auch mit einer kurzen Verzögerung. Leider habe ich für Diaspora, wo ich ja auch noch unterwegs bin, keine fertige Integration gefunden, aber vielleicht ist das ja ein kleines Go-Projekt wert? ;)
Das System basiert auf dem dem ActivityPub-Protokoll sowie dem etwas älterenen OStatus-Protokoll zur Interaktion mit anderen alternativen Diensten wie friendica, die gemeinhin das Fediverse bilden.
Genauso wie Mastodon kann man moa auch selbst hosten, was ich bisher aber nicht tue. Alternativ kann man für Mastodon auch Hosting ab 5€/Monat einkaufen.
Entwickelt wird das Backend mit Ruby-on-Rails und das Frontend mit React.js. Zumindest das Backend lässt sich daher nicht auf jedem beliebigen Shared Hoster betreiben. Mein Hoster uberspace bietet aber auch Rails-Support, vielleicht widme ich dem Thema später nochmal mehr Zeit.
Aktuell bin ich drauf und dran, Mastodon zu meinem primären Social Network zu machen. Es fehlen noch ein paar Leute, die sich nun gern anmelden dürfen.