Bericht vom Münchner Document Freedom Day 2013

Dieser Artikel stammt aus meinen früheren Wordpress-Instanzen und steht hier aus Gründen der Nostalgie.

Heute war Document Freedom Day. In München fand aus diesem Anlass wohl eine der gefühlt „coolsten“ Aktionen dazu statt. 🙂

Wir hatten am Sendlinger Tor, einem stark frequentierten Ort in München, von 16-18h eine ortsfeste Versammlung angemeldet. Bereits während des Aufbaus unseres Pavillons wurden wir zu unserer Aktion befragt. Ein Passant war sogar so begeistert von unserem Thema (Freedom?! You mean free speech!) dass er mit anpackte und beim Aufbau half. Eine weitere Passantin half beim Einrichten des Infotischs. Community-Feeling pur.

 

Bei frostigen -2°C haben vier bis 7 Fellows (und Freundinnen und Freunde Freier Software) dann die DRM-Flyer an Passantinnen und Passanten verteilt und, sofern sie genug Zeit hatten, unsere Themen angesprochen. Das Feedback war durchweg positiv, meine Eingangsfrage ob man denn wisse, dass heute der Document Freedom Day sei, wurde einige Male bejaht.

Eine Dame merkte allerdings an, meine Aussage die Nutzerinnen und Nutzer würden entmündigt, sei zu krass. Sie verwies darauf, dass mit einer Entmündigung Entwürdigung in einem Maß verbunden ist, dass man das nicht auf unser Thema übertragen kann. Das werde ich mir mal merken.

Ansonsten traf vor allem das Thema DRM mit der Vision, dass die entsprechenden Systeme irgendwann nicht mehr laufen und die Dokumente damit zu Datenschrott werden, bei vielen Menschen auf einen Nerv. War ihnen so nicht klar.

Zur Halbzeit schauten einige Entwickler vom LiMux-Projekt am Stand vorbei. Denen konnten wir zwar nichts neues erzählen, aber wir haben den Kontakt intensiviert. Wie man in der Presse lesen konnte, ist das Projekt ein Riesenerfolg, aber leider besteht immer die Bedrohung einer politisch gewollten Migration weg von Freier Software. Daher bleiben wir wachsam.

Um 18h haben wir dann wieder alles abgebaut und zusammengepackt. Auch wenn es ein toller Nachmittag war, waren wir doch froh ins Warme zu kommen.

Ich werte die Aktion als grossen Erfolg. Wir haben zum einen Menschen unsere Themen nahe gebracht und einige Kontakte hergestellt. Ausserdem hat sich gezeigt, dass die FSFE-Zelle in München nach nur drei Monaten ordentlich handlungsfähig ist. Neben den Helferinnen und Helfern im Vorfeld und vor Ort geht mein Dank auch an die Stadtverwaltung München, die mein total zerhacktes (Umlaute Anybody?) Anmeldeformular entziffert und in Rekordzeit bearbeitet hat und die beiden PolizistInnen, die sich um die Versammlung kümmerten und uns Erfolg gewünscht haben. Hat offensichtlich gut gewirkt.

Am 12.04.2013 treffen wir uns wieder an einem noch festzulegenden Ort zum Fellow-Treffen.