Fedora 18 auf Dell XPS 12

Dieser Artikel stammt aus meinen früheren Wordpress-Instanzen und steht hier aus Gründen der Nostalgie.

Update für Fedora 20: Weiter unten empfehle ich, den Parameter acpi_backlight=vendor an den Kernel zu übergeben. Dies führt bei Fedora 20 zusammen mit Kernel 3.12.X zum Einfrieren des Rechners beim Start. Interessanterweise funktioniert der Kernel 3.12.6 unter Fedora 19.

Nach einigem Warten ist endlich mein neues Notebook angekommen, ein Dell XPS 12 Ultrabook Convertible. Windows 8 flog selbstverständlich sofort runter, Fedora 18 sollte es werden.Nun schreibe ich diese Zeilen auf diesem echt schicken Gerät.

Secure Boot

Testweise lies ich Secure Boot aktiviert. Bei Bedarf, und der kommt recht schnell, lässt sich dieses aber auch via „System Settings“ deaktiviern. Hierfür muss bei Erscheinen des Dell-Logos die Taste F2 solange wiederholt gedrückt werden, bis unten rechts der entsprechende Punkt etwas hervorgehoben ist.Im  Menü lässt sich dann unter „Boot“ (und nicht etwa Security) das Secure Boot abschalten.

Mit F12 kommt man im Übrigen zur Auswahl des Boot-Geräts, hier musst sich den USB-Stick mit dem Fedora-Netinstall-Image auswählen, ansonsten total schmerzfrei.

Installation

Ich habe die Installation mittels Fedora 18 Netinstall (64 Bit) durchgeführt. Das Ganze ging recht reibungslos über die Bühne.

Die Verbindung mit dem WLAN funktioniert auch mit dem Installer-Kernel im 802.11n-Standard. Bei der Konfiguration des Speicher-Subsystems habe ich den Partitionstyp BTRFS ausgewählt und die Platten verschlüsselt. Diese Option legt die Blockgeräte als BTRFS-Subvolumes an. Was das im Detail bedeutet, muss ich mir noch anschauen, aber auf jeden Fall sind / (root) und /home hinterher gleich gross, teilen sich also den Speicherplatz dynamisch.

Bei der Installation mittels Netinstall werden gleich alle Updates mitinstalliert. Wenn du eine andere Variante gewählt hast, musst du erst die Updates installieren um zu sehen was ich sah. 🙂

Erster Start (nach den letzten Updates) – Black Screen of Death

Nach dem ersten Reboot bekam ich nur einen schwarzen Bildschirm. Dieser Fehler ist unkritisch, lässt er sich doch mittels Kernel-Parameter acpi_backlight=vendor schnell und nachhaltig beseitigen. Dazu muss am Boot-Manager der Eintrag „Fedora“ ausgewählt und mittels „e“ der Eingabemodus gestartet werden. In der Zeile, die mit linuxefi beginnt, muss das ans Ende angefügt werden. Mit F10 wird dann der Kernel gebootet.

Nach dem Boot muss man diese Ergänzung ebenfalls in der Datei /etc/default/grub vornehmen, bei mir sieht die jetzt so aus:

Ein beherztes

als root schafft das Problem dann nachhaltig und für alle künftigen Kernel-Updates aus der Welt.

Das Trackpad spinnt

Nun kam der etwas antiquiert wirkende First-Boot-Wizzard.. Was auffällt ist, dass das Trackpad wie angestochen reagiert. Dies ist ein Kernel-Bug, der weiter unten behoben wird. Der Fehler mit dem Cypress-Trackpad wurde mit dem Kernel 3.8.3-201.fc18 behoben.

Zusammenfassung

Das Notebook ist richtig schön schnell und dabei hält der Akku unter KDE ca. 4h bei aktiver Nutzung mit WLAN. Das Gerät ist ordentlich verarbeitet, insbesondere der Displayrahmen wackelt nicht und man kann das Display schön dynamisch herumdrehen. Das 12″-Display zeigt Full-HD, ist dabei aber sehr gut lesbar.

Nachdem das Trackpad unter Linux ordentlich läuft (inkl. 2-Finger-Scrolling, etc), kann man sagen, dass die Hardware mit komplett freien Treibern und ohne Änderungen am System läuft (Der WLAN-Chip benutzt einen Firmware-Blob von Intel, der aber von kernel.org stammt). Auch sonst sind alle Tasten und teilweise auch Events wie das Umwandeln von Notebook in Tablet als Keycodes realisiert, lassen sich also programmieren. Sehr elegant ist die Tatsache, dass das Schließen des Deckels als Notbook ein ACPI-Close-LID-Event auslöst, während dass beim Tablet-Modus sinnvollerweise nicht passiert.

Dem Touchscreen zuliebe, der momentan offenbar nur ein Finger-Gesten (Taps) unterstützt, mache ich nun nach und nach Elemente auf dem Desktop größer. Erster Anfang war die Fensterleiste, so kann ich direkt auf das Programm fassen, welches ich sehen will.

Insgesamt ist es eine runde Sache und die Arbeit mit dem Gerät macht spaß, was auch an einer tollen Tastatur liegt.

Im Kernel 3.9 sollen dann noch viele Verbesserungen für die Hardware enthalten sein. Ich bin gespannt.

Technische Daten