Der Preis der Cloud

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Dieser Artikel stammt aus meinen früheren Wordpress-Instanzen und steht hier aus Gründen der Nostalgie.

Die Cloud ist toll. Daran möchte ich nicht rütteln. DNS ist der größte vorstellbare Appstore. Die meisten Apps laufen kostenlos auf einer ganzen Reihe von Endgeräten. Oder sie tun es eben nicht. Sie laufen auf uns völlig verborgenen Infrastrukturen und unsere Webbrowsern sind unser Fenster dort hinein. Aber was passiert auf der anderen Seite? Dort werden unsere Daten verarbeitet. Wie? Keine Ahnung!

Wenn du nicht dafür bezahlst, bist du nicht der Kunde. Du bist das Produkt, das verkauft wird.

Herkunft unbekannt

Mit dem Aufkommen von Cloud-Anwendungen (im Sinne von Software-as-a-Service) haben wir uns daran gewöhnt, dass wir vormals vertrauliche Daten in die Hände von völlig fremden Menschen legen. Ich will niemandem etwas unterstellen, schon gar nicht böse Absichten, aber die Geschäftsmodelle hinter kostenlosen Cloud-Anwendungen basieren nun einmal darauf, dass die anvertrauten Daten dem eigentlichen Verarbeitungszweck (falls man das so nennen kann) entfremdet werden und in irgendeiner Weise monetarisiert werden. Kann man den Anbietern ja auch nicht verwehren. Infrastruktur bereitstellen kostet Geld.

Ich bin Anhänger der Idee freier Software. Auf meinen Computern läuft GNU/Linux, ich bin froh darüber, dass ich bei Problemen in den Quellcode schauen kann und außerdem habe ich bei der Nutzung immer das Gefühl (oder die Hoffnung), dass jemand vor mir die Software begutachtet und für sauber befunden hat.

Bei Cloud-Anwendungen kann ich das nicht erwarten. Außer ich kontrolliere die Infrastruktur. Aber selbst wenn ich eine Infrastruktur hätte, fehlen mir meist die Anwendungen. Schön dass es den Google-Reader gibt. War mal tolle Software (vor G+). Kann ihn aber nur Nutzen, wenn ich Google alles über meine Lesegewohnheiten erzähle. Das habe ich bisher gemacht, aber eigentlich finde ich es Mist.

Ich habe eben mal gesucht (gegoogelt!) und keinen äquivalenten Reader zum selber installieren gefunden.

Und darum verkünde ich jetzt mal hier, dass ich mit freader freed einen webbasierten Feed-Reader vom Kaliber eines Google Reader zum Selbstbetreiben entwickeln möchte. Hilfst du mir?

Update: Nach einer Nacht unruhigen Schlafes, fände ich den name „Freed“ für ein eigenes Softwarestück besser. Der Name hat was befreiendes, und darum geht es hier ja. Aber ob das was wird steht eh in den Sternen. Nach meinem Post auf die Deutschland-Liste der FSFE wurde ich auf Tiny Tiny RSS hingewiesen, welches  einen Großteil der von mir gewünschten Funktionen bereits hat. Jetzt drückt mit so ein kleiner Not-invented-here-Anfall, muss ich mal drüber nachdenken.